25 Jahre Hospizverein Osterode

Der Hospizverein Osterode feiert sein 25jähriges Jubiläum

Am 1.4.1999 wurde nach einem Vortrag der Ärztin Mechthild Röhrig zur Hospizbewegung und einer geheimen Wahl der Hospizverein Osterode gegründet. Der Gründungsvorstand bestand aus Sabine Jacobs, Ilona Schulze, Hubertus Röhrig, Margarethe Finke, Brigitte Röhr und Georg Trillhaas.
Mechthild Röhrig und die Dominikanerschwester Anne Dörhöfer bildeten die ersten SterbebegleiterInnen aus, die 2001 in einem Einsegnungsgottesdienst für ihre Arbeit geehrt wurden.
Die ersten Treffen finden zunächst bei Familie Röhrig oder im Gemeinderaum von St. Marien statt, heute findet man den Hospizverein in der Herzberger Straße. Die Mitgliederzahl steigt von anfänglich 67 auf heute 113. Fast seit Anbeginn ist auch unser heutiges Mitglied Gisela Ahrens maßgebend mit dabei, sie gründete gemeinsam mit Mechthild Röhrig und Frau Leicht das Trauercafé, das sich auch heute noch regelmäßig einmal im Monat (immer den zweiten Donnerstag im Monat) im Gemeindehaus St. Aegidien trifft.

Nach mehreren Wechseln auf dem Posten der Koordinatorin hat heute Beate Bötzl seit vielen Jahren diese Stelle inne. Sie sorgt dafür, dass ein Anruf niemals ins Leere geht, dass jeder gehört wird und gut geschaut wird, wer als Begleitung passen könnte. Sie sorgt auch dafür, dass sich der Hospizverein monatlich trifft, dass es gestaltete Themenabende und Supervisionen gibt und dass der Hospizgedanke in der Gesellschaft seinen Platz findet.
So zum Beispiel begeht der Hospizverein den jährlichen Welthospiztag (immer der zweite Samstag im Oktober) mit einem Stand auf dem Markt, einmal im Jahr wird im Kino Herzberg ein Film zum Thema Hospiz/ Sterben gezeigt und ein Teil geht als Spende an den Verein und im letzten Jahr war der Hospizverein erstmalig auf dem Weihnachtsmarkt präsent. Die Kooperationen mit dem Sozialstützpunkt, dem Palliativteam, Altenheimen und Krankenhäusern leben durch ein gutes Miteinander.

Unzählige Begleitungen liegen hinter unseren aktiven Mitgliedern, die sie in ihrem Erfahrungsschatz mitbringen, wenn sie zu einer Sterbebegleitung oder zu einer Trauerbegleitung kommen. Beides ist eng verknüpft miteinander, wird aber unterschiedlich berechnet: Eine Sterbebegleitung müssen die Krankenkassen zum Teil erstatten – die Trauerbegleitung nicht. Gerade deswegen sind wir unendlich dankbar für jede Spende. Denn dass oft ein offenes Ohr und gemeinsame Trauerarbeit (Gespräche, Spaziergänge, Erinnerungskiste, Begleitung auf den Friedhof, Buchbetrachtungen, Singen, Gestalten von Collagen…), ob nun im Einzelgespräch oder im Rahmen des Trauercafés viel effektiver sind als eine medikamentöse Behandlung, ist leider weniger präsent.

So haben wir schon Kerzen beschriftet, Luftballons steigen lassen, Erinnerungskisten bestückt und verziert, alle Wut in den Wald geschrien – die Liste ließe sich noch um vieles ergänzen. Selbstverständlich nehmen wir an Beerdigungen teil und halten auch später noch den Kontakt. Und immer ist da auch das Gefühl, selbst etwas aus diesen Situationen mitzunehmen – ein Gefühl, dass alle im Hospizverein teilen.

Ja, wir schenken unsere Zeit. Aber wir bekommen auch etwas zurück! Und deswegen gilt auch heute noch unser Leitsatz: Leben begleiten bis zuletzt.
Und wenn wir im April 2024 unser 25jähriges Jubiläum feiern, dann wissen wir, unser Verein hat seine Daseinsberechtigung, er ist wichtig in dieser Welt. Bitte zögern Sie nicht, Kontakt zu uns aufzunehmen!